Bankentag 2025 – Aktuelle Fragen rund um Kredit, Regulierung und Genossenschaftsrecht im Fokus
Am 19. September 2025 lud das Forschungsinstitut für Genossenschaftswesen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erneut zum traditionellen Bankentag in den Tullnau Tagungspark ein. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Kreditwirtschaft und Praxis nutzten die Gelegenheit, um sich über aktuelle Entwicklungen im Banken- und Genossenschaftssektor auszutauschen.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Matthias Wrede (Vorstandsvorsitzender des Instituts), der einleitend in einem kurzen Vortrag auf die Entbürokratisierung für Kleinbanken einging, sowie Prof. Dr. Jochen Hoffmann (stellvertretender Vorsitzender des Instituts) folgte ein abwechslungsreiches Programm mit Impulsvorträgen und lebendigen Diskussionen.
Zum Auftakt stellte Roman Lemmer (TeamBank AG Nürnberg) in seinem Vortrag „Innovators Dilemma – Neuerfindung des Ratenkredits“ die Herausforderungen und Chancen dar, die mit der Weiterentwicklung eines klassischen Bankprodukts verbunden sind. Er zeigte auf, wie sich digitale Innovationen und veränderte Kundenbedürfnisse auf das Geschäft mit Konsumentenkrediten auswirken und welche strategischen Fragen sich für Banken daraus ergeben. In der anschließenden Diskussion wurde insbesondere die Balance zwischen Tradition und Innovation hervorgehoben – ein Thema, das auch für die genossenschaftliche Kreditwirtschaft von zentraler Bedeutung ist.
Im zweiten Beitrag widmete sich Prof. Dr. Timo Fest, LL.M. (FAU Erlangen-Nürnberg) dem Thema „Mitgliederdarlehen im Genossenschafts- und Vereinsrecht – Eine Teilleistung des Gesetzgebers?“. Er beleuchtete die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und diskutierte, ob die bestehenden Regelungen den Besonderheiten von Genossenschaften und Vereinen ausreichend Rechnung tragen. Die Diskussion machte deutlich, dass hier sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis weiterhin erheblicher Klärungsbedarf besteht.
Nach der Kaffeepause stand die europäische Regulierung im Mittelpunkt: Dr. Christian Rüsing, LL.M. (Universität Münster) analysierte in seinem Vortrag „Kreditwürdigkeitsprüfung bei Allgemein-Verbraucherdarlehen: Was ändert sich durch die novellierte Verbraucherkreditrichtlinie?“ die praktischen Konsequenzen für Banken. Besonders im Fokus standen dabei die neuen Anforderungen an Transparenz, Dokumentation und Verbraucherschutz, die für Kreditinstitute mit erheblichem Umsetzungsaufwand verbunden sind.
Zum Abschluss fasste Prof. Dr. Jochen Hoffmann die wesentlichen Erkenntnisse des Tages zusammen und bedankte sich bei allen Referenten sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den angeregten Austausch. Der Bankentag 2025 hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Plattform des Forschungsinstituts ist, um aktuelle wissenschaftliche und praktische Fragen der Kreditwirtschaft zu diskutieren – insbesondere vor dem Hintergrund rechtlicher Neuerungen und sich wandelnder Marktbedingungen.
Wir danken allen Mitwirkenden für ihre Beiträge und freuen uns schon jetzt auf den Bankentag 2026!